Big Branchennews richten sich oft an große Marken oder Unternehmen mit üppigen Marketingbudgets. Dabei sind viele dieser Erkenntnisse auch für „kleine Krauter“ – also KMUs und Gründer:innen – hochgradig relevant. So auch ein Gastbeitrag von Rasmus Giese, CEO von United Internet Media, auf Horizont.net. Hinter einer Bezahlschranke verborgen, aber ich habe ihn für euch gelesen und die wichtigsten Erkenntnisse herausgefiltert.
Giese beschreibt fünf zentrale Trends, die das digitale Marketing in den nächsten Jahren prägen werden. Und ja, sie bieten auch kleinen Unternehmen spannende Chancen. Hier erfährst du, wie du diese Entwicklungen für dein Marketing nutzen kannst.
1. Setz auf eigene Daten – First-Party-Daten sind die Zukunft
Third-Party-Cookies verschwinden, aber der Bedarf an präzisem Targeting bleibt. Die Lösung? Eigene Daten! First-Party-Daten, die du z. B. über deine Website, dein CRM oder Social Media sammelst, sind Gold wert. Sie helfen dir nicht nur, deine Zielgruppe besser zu verstehen, sondern sind auch DSGVO-konform und geben dir volle Kontrolle.
Tipp:
Fang direkt an, eigene Datenquellen aufzubauen – ein einfaches CRM reicht oft schon aus. Alternativ kannst du auch mit anderen Unternehmen kooperieren, um in sicheren Data Clean Rooms gemeinsam von Daten zu profitieren.
Exkurs: Was sind Data Clean Rooms und warum sind sie relevant?
Data Clean Rooms (DCRs) sind geschützte Datenräume, in denen du deine First-Party-Daten mit vertrauenswürdigen Partnern kombinieren kannst – ohne dabei Datenschutzvorgaben zu verletzen. Sie ermöglichen es, anonymisierte oder aggregierte Daten gemeinsam auszuwerten, ohne dass sensible Informationen direkt ausgetauscht werden.
Das ist besonders in der Post-Cookie-Ära wichtig: Ohne Third-Party-Cookies bieten DCRs eine Möglichkeit, datenbasierte Analysen durchzuführen und Zielgruppen präzise anzusprechen. So kannst du zum Beispiel deine Kund:innendaten mit den Insights eines Publishers verbinden, um noch besser zu verstehen, welche Maßnahmen in deiner Zielgruppe wirklich wirken.
Für KMUs und Gründer:innen, die mit Partnern wie lokalen Medienhäusern oder Plattformen kooperieren, könnten DCRs in Zukunft eine spannende Möglichkeit sein, aus ihren First-Party-Daten mehr herauszuholen – ganz ohne Datenschutzprobleme.
2. KI – kein Hype mehr, sondern Gamechanger
Künstliche Intelligenz revolutioniert das Marketing. Was früher teuer und kompliziert war, ist mittlerweile auch für kleinere Budgets zugänglich. Mit KI kannst du Anzeigen automatisiert platzieren, Zielgruppen treffsicher ansprechen und sogar komplette Kampagnen optimieren – in Echtzeit und individuell angepasst.
Tipp:
Nutz Tools wie Google Ads oder Meta Ads Manager, die KI-gestützte Funktionen direkt integriert haben. Automatische Gebotsstrategien oder dynamische Anzeigen sparen Zeit und liefern messbare Ergebnisse. Auch für das Schreiben von Texten oder kreativen Ideen lohnt es sich, KI-Tools wie ChatGPT und Co. auszuprobieren – eine smarte Hilfe für Blogartikel, Social-Media-Posts und mehr.
3. Cookielose Zukunft? Kein Problem mit den richtigen Strategien
Auch wenn Google die Abschaltung der Third-Party-Cookies immer wieder verschiebt, das Ende ist unausweichlich. Stattdessen wird Targeting über First-Party-Daten und ID-Lösungen wie netID oder Utiq wichtiger. Diese bieten dir die Möglichkeit, auch ohne Cookies zielgerichtet und effizient zu werben.
Tipp:
Optimier deine Website für cookieloses Tracking und investiere in datenschutzkonforme ID-Lösungen. So bist du nicht nur rechtlich auf der sicheren Seite, sondern auch zukunftsfähig.
Exkurs: Was sind netID und Utiq und warum sind sie relevant?
Mit dem Ende der Third-Party-Cookies gewinnen alternative Lösungen für personalisierte Werbung an Bedeutung – darunter netID und Utiq. Diese Systeme ermöglichen es, Zielgruppen präzise anzusprechen, ohne Datenschutzvorgaben zu verletzen.
• netID: Eine europäische Single-Sign-On-Lösung, mit der sich Nutzer:innen bei verschiedenen Diensten anmelden können. Unternehmen können über netID First-Party-Daten datenschutzkonform und geräteübergreifend nutzen – ideal für gezieltes Targeting.
• Utiq: Eine Telekommunikationslösung, die anonymisierte Netzwerkdaten nutzt, um Werbetreibenden personalisierte Ansprache zu ermöglichen – speziell im Bereich Mobile Advertising.
Warum ist das für dich relevant?
KMUs, die in digitalen Medien werben, profitieren von diesen Technologien, da sie auch ohne Third-Party-Cookies zielgerichtete Kampagnen umsetzen können. Für viele kleinere Unternehmen wird netID aufgrund seiner starken Verankerung in der deutschen Medienlandschaft besonders interessant sein.
4. Vertrauen schaffen – Transparenz zahlt sich aus
Kund:innen wollen wissen, wie ihre Daten genutzt werden. Transparenz ist der Schlüssel, um Vertrauen aufzubauen – ein unschätzbarer Vorteil für kleine Unternehmen, die oft persönlicher wirken können als große Marken.
Tipp:
Erklär klar und verständlich, wie du mit Daten umgehst. Zertifizierungen oder Datenschutz-Siegel wie Trusted Shops, das ePrivacy Seal oder ein TÜV-Datenschutzaudit können dir helfen, Professionalität und Seriosität zu zeigen – und so das Vertrauen deiner Kund:innen nachhaltig zu stärken.
5. Nachhaltigkeit als echter Wettbewerbsvorteil
Konsument:innen achten immer stärker darauf, dass Marken Verantwortung übernehmen – für die Umwelt und die Gesellschaft. Für dich bedeutet das: Nachhaltigkeit sollte kein Lippenbekenntnis sein, sondern integraler Bestandteil deines Marketings.
Tipp:
Ob nachhaltige Verpackungen, CO₂-neutrale Produktion oder soziale Projekte: Setz auf echte Maßnahmen und kommuniziere sie klar und glaubwürdig. Damit sicherst du dir nicht nur Sympathien, sondern auch langfristige Kund:innen.
Fazit: Dein Fahrplan für die Zukunft
Die digitalen Trends von 2025 bieten dir als Gründer:in oder KMU enorme Chancen. Mit First-Party-Daten, KI und einem Fokus auf Nachhaltigkeit kannst du dein Marketing effizienter, zielgerichteter und zukunftssicher gestalten. Wichtig dabei: Bleib transparent und nutze die technologischen Möglichkeiten, um Vertrauen aufzubauen und deine Botschaft authentisch zu kommunizieren.
Welchen dieser Trends möchtest du als Erstes angehen? Schreib uns – wir helfen dir, die besten Ansätze für dein Unternehmen zu finden.
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